Studenten im Rampenlicht - Gian-Luca Fenocchi
Geschichte des Lernenden
Von Kindheitsexperimenten zu KI-Katastrophenhilfsrobotern
Als Kinder haben viele von uns mit Bauklötzen gebaut. Manche haben sich an anspruchsvollere Bauklotzsets gewagt oder sogar mit Geräten im Haus experimentiert und davon geträumt, dass aus den losen Teilen eines Mixers eines Tages ein Roboter entstehen könnte. Gian-Luca Fenocchi war eines dieser Kinder. Als neugieriger Tüftler von klein auf wurde Gian von seinem Vater in die Welt der Elektronik eingeführt. Dieser frühe Kontakt weckte seinen Innovationsgeist, seine Problemlösungsfähigkeit und seine Faszination für die Technik. Er wandte seine Aufmerksamkeit von den Spielzeugen seiner Kindheit auf die Wissenschaft und schrieb sich am Imperial College of London ein, um einen Abschluss in Elektro- und Informationstechnik zu machen.
Während seines Studiums lernte er einige außerschulische Inhalte kennen, die von IBM SkillsBuild angeboten wurden, wo er die Möglichkeit hatte, mit Fachleuten aus dem Bereich der Robotik in Kontakt zu treten. In seinem ersten Projekt entwarfen Gian und sein Team ein Roboter-Haustier, das älteren Menschen Gesellschaft leisten sollte. Ihr Ziel war es, zu zeigen, wie Robotik und Technologie das tägliche Leben von Menschen aller Altersgruppen verbessern können. Dieser Roboter konnte einfache Fragen beantworten, Musik abspielen und Nachrichten übermitteln. "Es war lohnend zu sehen, wie Technologie eine Brücke für Verbindungen schaffen kann, besonders für Menschen, die sich einsam fühlen", sagt Gian.
Dieses Gruppenprojekt inspirierte den Studenten. Er bekam einen Eindruck davon, wie technische Erfindungen eine soziale Wirkung haben können, und wollte unbedingt mehr ausprobieren. Gian krempelte die Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit für ein Einzelprojekt, diesmal zum Thema Katastrophenschutz. In den täglichen Fernsehnachrichten sah Gian Bilder von Katastrophen und beobachtete, wie die Ersthelfer jede verfügbare Technologie einsetzten. Doch das war nicht genug. "Wenn wir einen Roboter entwickeln können, der die Rettungsteams vor Ort unterstützt, können wir Leben retten", dachte er.
Nach eingehender Recherche erkannte Gian, dass künstliche Intelligenz und Kosteneffizienz in Kombination der eigentliche Knackpunkt sind, wenn es um die Unterstützung in Katastrophenfällen geht. "Indem wir diese Roboter kostengünstig machen, können wir sicherstellen, dass sie für jeden zugänglich sind", erklärt Gian. Und so entstand REX, der kostengünstige vierbeinige Rettungs- und Erkundungsroboter.
Die Vision war ein Roboter, der sich in unwegsamem Gelände zurechtfindet und den Bedürftigen wichtige Hilfsgüter liefert. Ausgestattet mit fortschrittlichen Sensoren und einem virtuellen Assistenten Gian, der von Grund auf mit IBM watsonx entwickelt wurde, würde der Roboter seine Umgebung einschätzen, Hindernisse erkennen, sich mit den Menschen in solchen Gebieten unterhalten und wichtige Informationen an die Rettungsteams weiterleiten, was ihn in kritischen Momenten zu einem wertvollen Helfer macht. Der gesamte Roboter kann mit einem 3D-Drucker hergestellt werden, so dass er für Gruppen, die im Katastrophenschutz tätig sind, einfacher und kostengünstiger nachzubauen ist.
Neben der Kosteneffizienz und dem Design sorgte Gian-Luca auch dafür, dass REX mit Menschen in Katastrophensituationen kommunizieren und ihnen Hilfestellung geben kann. Sie bearbeiteten Fragen zu Gesundheitssymptomen und fügten Informationen wie den Standort der nächstgelegenen Gesundheitseinrichtung hinzu, und zwar mithilfe von KI und der KI- und Datenplattformtechnologie watsonx von IBM. "Die Fähigkeit von IBM watsonx, kritische Informationen dynamisch aus Gesprächen zu extrahieren, ermöglichte es, weniger, aber relevantere Fragen zu stellen, was für die Katastrophenhilfe von REX wichtig war. Sie vereint die Flexibilität fortschrittlicher KI mit der Möglichkeit, präzise Gesprächsabläufe und -einschränkungen zu definieren", sagt er.
Gian-Luca präsentierte REX stolz während seines Abschlussjahres am Imperial College London, das er nun beendet hat. Gleich nach seinem Abschluss hat er eine Stelle gefunden und arbeitet jetzt als leitender Software-Ingenieur. Wie geht es für Gian und REX weiter? Wir sind gespannt darauf, wie dieser junge Entwickler sein Wissen einsetzt, um die soziale Wirkung voranzutreiben.